
Mit der im Februar 2019 veröffentlichten Bekanntmachung wurden im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Vorhaben unterstützt, die Lösungsansätze zur Verringerung der Aufnahme von Zucker, gesättigten Fettsäuren, trans-Fettsäuren und/oder Salz durch den Verzehr von Fertigprodukten zum Ziel haben.
Die Projekte sollen einen Beitrag zur Umsetzung der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten leisten. Darüber hinaus wurden die speziellen Belange der Außer-Haus-Verpflegung in gastronomischen Einrichtungen und der Gemeinschaftsverpflegung, d. h. in Tageseinrichtungen für Kinder, Schulen, Betriebskantinen, Krankenhäusern oder Rehabilitationskliniken, stationären Senioreneinrichtungen oder Essen auf Rädern, in den Fokus gestellt.
Bis zur Einreichungsfrist Mitte Juni 2019 wurden 16 formal zulässige Skizzen zu innovativen Vorhaben mit insgesamt 50 Teilprojekten beim zuständigen Projektträger für das Innovationsprogramm in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) eingereicht. Die eingereichten Projektideen konnten den Themenschwerpunkten „Reduktion von Zucker, Fetten und Salz“ und „Strategien zur Wissensvermittlung“ zugeordnet werden.
Resultierend aus den nachfolgenden Bewertungsrunden wurden insgesamt acht Skizzen mit 25 Teilprojekten als förderwürdig eingestuft und konnten einen Vollantrag einreichen. Unter diesen Projektideen war auch ein Vernetzungs- und Transfervorhaben, das die geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojekte begleiten und unterstützen sollte
So starteten sukzessiv ab Herbst 2020 acht Verbundvorhaben mit unterschiedlichen Projektzielen. Mittlerweile sind fast alle Projekte beendet, einzig das Vernetzung- und Transferprojekt setzt seine Arbeiten noch bis Mitte 2025 fort. Die Gesamtfördersumme der Projekte beläuft sich auf ca. 6,4 Mio. €.
Im Projekt „Senopt-Käse“ wurde der (oft bitter-schmeckende) Natrium-reduzierte Schnittkäse sensorisch optimiert. Das Fettsäureprofil von frittierten Lebensmitteln wurde im Projekt „Oleofry“ mit dem Einsatz von Oleogelen auf Rapsölbasis verbessert. Die Entwicklung fettreduzierter Lebensmittel unter Einsatz mikropartikulierter Pflanzenproteine war das Kernziel des Projektes „MiPro“. Neuartige Protein-basierte Zuckerersatzstoffe mit verbesserten gustatorischen und prozesstechnischen Eigenschaften wurden im Projekt „NovelSweets“ erfolgreich untersucht und entwickelt. Der Ansatz zur Wissensvermittlung wurde in den Projekten „REDSCHUL“ bzw. „Startlow“ verfolgt. Hier ging es zum einem um die Etablierung eines Schulungskonzeptes für Beteiligte des Lebensmittelhandwerks zur Vermittlung von Informationen über die Reduktion von Zucker, Fett und Salz und zum anderen um die Entwicklung von Unterstützungsmaßnahmen für Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung zur Reduktion von Salz, Zucker sowie Fett und die Optimierung von Fetten im Setting Kita. Darüber hinaus wurde im Projekt „RePro“ ein System zum automatisierten Reduktions-Produktmonitoring für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten im Rahmen der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie geschaffen.
Alle Forschungs- und Entwicklungsprojekte wurden durch das Vernetzung- und Transferprojekt mit dem Akronym „Reduction 2025“ begleitet. Vor allem Workshops, Symposien und Statusseminare wurden von „Reduction 2025“ zum besseren Netzwerken (trotz teils widriger Bedingungen durch die Coronapandemie) organisiert und durchgeführt. Aber auch komplexe Fachliteratur und Podcasts wurden von „Reduction2025“ für die Öffentlichkeit produziert. Alle Produkte können auf der projekteigenen Homepage www.reduction2025.de heruntergeladen bzw. eingesehen werden.
Interessierte sind eingeladen, sich auf dieser Projektseite für das große „Reduction2025“-Abschlusssymposium am 3. April 2025 im Onlineformat anzumelden. Bei diesem Format haben nochmal alle sieben Forschungs- und Entwicklungsvorhaben die Möglichkeit, ihre Projektergebnisse einem interessierten Publikum vorzustellen. Zudem werden Themen wie die Ernährungspsychologie sowie die erfolgreiche Reduktion im Praxistest thematisiert.
Alle weiteren Informationen zum Abschlusssymposium sind unter www.reduction2025.de/events zu finden. Die Teilnahme ist kostenfrei.