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Innovative Projekte zum Thema „alternative Proteinquellen“ Inno-Update

19 Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie ein Vernetzungs- und Transfervorhaben zum Thema „Alternative Proteinquellen in der Humanernährung“ sind gestartet.

verschiedenste alternative Proteinquellen wie Hülsenfrüchte, Erbsen und eine Käsealternative sowie ein Notizblock mit der Aufschrift "PROTEIN"
© freepik

Im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung (Modul A) und der Eiweißpflanzenstrategie (Modul B) wurden mit der Bekanntmachung über die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur Erschließung und zum Einsatz alternativer Proteinquellen für die menschliche Ernährung innovative Projektideen gesucht. In der Innovationsförderung sind nun 19 Projekte seit 2023 gestartet. 58 Projektpartner aus Wirtschaft und Wissenschaft sind beteiligt. Vernetzt werden die Forschungs- und Entwicklungsvorhaben von einer Vernetzungs- und Transfermaßnahme, die eine hohe Sichtbarkeit der Bekanntmachung und ihrer Projekte sicherstellen sowie Innovationsprozesse unterstützen soll.  

Ziel der Förderinitiative ist es, eine hohe Produktvielfalt an alternativen Proteinquellen für die menschliche Ernährung verfügbar zu machen. Im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung des BMEL wurden 43 Projektideen eingereicht. Davon wurden 19 Projektskizzen mit einer Gesamtsumme von 21,3 Mio. € und einer Fördersumme von 15,7 Mio. € als förderfähig beurteilt und zum Antrag aufgefordert. An den dreijährigen Vorhaben beteiligen sich insgesamt 58 Projektpartner, vor allem Unternehmen in Kooperation mit Forschungseinrichtungen. Im 4. Quartal 2023 fiel der Startschuss und die ersten Projekte haben ihre Zuwendungsbescheide erhalten. Mittlerweile sind alle Projekte aus Modul A gestartet.

Die Vernetzungs- und Transfermaßnahme startet zum 01.12.2024. Sie wird von einem Konsortium bestehend aus der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG e.V.) und der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg durchgeführt und mit ca. 1,5 Mio. € aus dem Chancenprogramm Höfe vom BMEL finanziert. Zu den Aufgaben der Maßnahme zählen beispielsweise die Organisation und Unterstützung von übergreifenden Kooperationen zwischen den einzelnen Verbundprojekten und die Durchführung von Veranstaltungen zum Wissensaustausch und -transfer.

Die geförderten Projekte im Kurzüberblick:

„Pflanzliche Proteine“ 

Im Projekt „CryoHusking“ wird ein kryogenes Schälverfahren als innovative und nachhaltige Schlüsseltechnologie zur Nutzung von Rapsproteinen entwickelt. Im Projekt „LuproCess“ werden hochwertige Proteine und Fasern aus schmalblättrigen Bitterlupinen ressourceneffizient gewonnen. Ein innovatives Vermahlungsmodul zur ressourceneffizienten Proteinanreicherung von Leguminosen im Rahmen der Trocken-Nass-Extraktion wird im Projekt „EcoProMill“ entwickelt. Das Projekt „funHapro“ behandelt die Prozessentwicklung zur Herstellung funktioneller Haferproteinkonzentrate.

„Insektenlebensmittel“

Das Projekt „OptiFood“ setzt sich mit der Entwicklung von Insektenlebensmitteln auf nachhaltiger Futtergrundlage mit optimierter Proteinzusammensetzung für den Lebensmittelbereich auseinander. Im Projekt „ProtinA“ werden Proteine der Grille Acheta domesticus durch innovative und nachhaltige Verarbeitungstechnologien erschlossen. Im Projekt „BSFood“ werden Larven der Schwarzen Soldatenfliege auf Mischungen aus Seitenströmen der Lebensmittelindustrie herangezogen und für die Entwicklung einer Insektenwurst verwendet.

„Fermentierte Proteine und Algen“

Die Projekte „BASOMEAT“, „MycoPea“, „HyMycoMeat“ und „MolkProtMush“ thematisieren die Biomassefermentation, um auf Basis von Pilzmyzelien Fleisch- bzw. Molkereianaloga herzustellen. Im Projekt „HePro 2“ wird ein physikalischer Prozess für die Gewinnung, Aufbereitung und Charakterisierung von Bierhefeproteinen entwickelt. Im Projekt „REALKAE“ wird die sog. Präzisionsfermentation angewendet, um gereifte Käsealternativen auf der Basis von rekombinanten Milchproteinen und pflanzlichen Fetten zu entwickeln. In dem Projekt „Mamy“ werden nachhaltig produzierte Algen eingesetzt und zu einem veganen Fischersatz entwickelt.

„Zellbasierte Produkte und Verfahren“

Das Projekt „Invers“ thematisiert die in-vitro Erzeugung von Fischproteinen sowie deren Verbraucherakzeptanz. In dem Projekt „MOSTIME“ werden moderne Stimulationsmethoden zur Differenzierung adulter Stammzellen in funktionales Gewebe zur Herstellung von zellbasierten Fleischprodukten für den Lebensmittelsektor entwickelt.

„Erhöhung der Nachhaltigkeit und Verbraucherakzeptanz“

Im Projekt „LegPlusMyk“ werden Nebenströme mit Basidiomyceten zur Gewinnung sensorisch nutzbarer Leguminosen- und Mykoproteine als neue vegane Proteinalternativen upgecycelt. Im Projekt „BioProHuman“ werden Nebenströme der Bioethanolproduktion zur Bereitstellung von Proteinen für die Humanernährung eingesetzt. Im Projekt „BiOProtAlgeiNO3“ wird ein Bioraffineriekonzept zur Onshore-Produktion proteinreicher Algenbiomasse unter Verwendung nitrathaltiger Oberflächengewässer entwickelt.

 

Die Forschungs- und Entwicklungsprojekte adressieren vielfältige Themen rund um alternative Proteinquellen und sollen auf verschiedenen Wegen zu einer nachhaltigen und bedarfsgerechten Ernährungsweise beitragen.