In diesem Projekt ging es um die Entwicklung eines plasmagestütztes Verfahren zur Bekämpfung der Roten Vogelmilbe (Dermanyssus gallinae) für die Junghennen- und Legehennenhaltung. Der MIK INTERNATIONAL GmbH und Co. KG gelang es in enger Zusammenarbeit mit ihren Verbundpartnern Friedrich-Löffler-Institut (FLI) und der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen (HAWK) die Milbenfalle Mite EX zu entwickeln und auf den Markt zu bringen.
Erstmals steht ein technisches System zur rückstandsfreien Bekämpfung der Roten Vogelmilbe zur Verfügung
Die Falle wird unterhalb der Sitzstange angebracht, wodurch ein direkter Kontakt der Hennen mit Komponenten des Plasmas ausgeschlossen wird. Die Milben werden in der Falle einem kalten Atmosphärendruckplasma ausgesetzt und so zuverlässig getötet. Das Verfahren arbeitet rückstandsfrei nach biologisch-physikalischen Prinzipien, weshalb es sowohl in der konventionell als auch in ökologisch betriebenen Haltung von Jung- und Legehennen im belegtem Stall erfolgen kann. Diese Milbenfalle hat das Potenzial, die bisher übliche chemische Bekämpfung zu ersetzen. Eine Einhaltung von Wartezeiten hinsichtlich essbarer Gewebe und tierischer Produkte ist damit nicht mehr notwendig.
Das sehr erfolgreich beendete Projekt trägt dazu bei, dem Einsatz von Bioziden in der Bekämpfung der Roten Vogelmilbe zu verringern bzw. ggf. vermeidbar zu machen. Wodurch ein wesentlicher Beitrag für die Verbesserung der Tiergesundheit und des Tierwohls sowie zur Senkung des Einsatzes von Antiparasitika und von Medikamenten bzw. Antibiotika in der Nutzgeflügelhaltung geleistet wird.
Die Förderung des Verbundprojektes „Entwicklung eines Kaltplasmasystems zur Bekämpfung der Roten Vogelmilbe (Dermanyssus gallinae) in Junghennen- und Legehennenhaltungen (Plasmanyssus)“ erfolgte durch das Zweckvermögen des Bundes bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank. Betreut wurde das Verbundprojekt vom Projektträger der BLE (PT BLE).
Medaillen für Innovationen
Auch Projekte der Innovationsförderung des BMEL waren erfolgreich.
Die DLG-Goldmedaille erhielt das Unternehmen Förster-Technik für sein sprachgesteuertes, KI-unterstütztes Datenmanagement in der Kälberbetreuung. Aufbauend auf den Ergebnissen aus dem Verbundprojekt „Calf and Heifer Net – Integriertes Daten- und Informationsmanagementsystem für Kälber und Färsen (CHN)“, hält das prämierte Produkt CalfGPT, ausgestattet mit künstlicher Intelligenz, den Einzug in das Management der Kälber und trägt so zur Verbesserung des Tierwohls bei.
Das Verbundprojekt „PraxReduce“ erhielt eine Silbermedaillie. Die innovative Entwicklung eines Ureaseinhibitors für den Einsatz auf Laufflächen in Rinderställen aus dem Projekt sorgt für die Reduktion der Emissionen aus der Nutztierhaltung und wurde dafür mit dem Innovation Award in Silber ausgezeichnet. Eine zielgerichtete Sprühapplikation der Ureaseinhibitor-Suspension auf den Stallboden mindert die Umsetzung von Harnstoff aus dem Urin und damit die Freisetzung von Ammoniak.