Dialogforum für digitalpolitische Zukunftsthemen
Der diesjährige Digital-Gipfel der Bundesregierung bot am 21. und 22.10.2024 mit über 1.800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft ein Dialogforum für Zukunftsthemen wie digitale Innovation, digitale Souveränität und internationale Zusammenarbeit. Vielfältige digitalpolitische Themen, Projekte und Exponate wurden auf dem Gipfel präsentiert und diskutiert. Beim Programmbeitrag der Vernetzungs- und Transfermaßnahme DigiFood mit dem Titel „Pitch & Bowl – Innovationen und Interoperabilität als Weichensteller für die Lebensmittelwirtschaft“ standen zukunftsweisende Fragen für die digitale Transformation in der Lebensmittelwirtschaft im Mittelpunkt.
Diskussion über die digitale Zukunft der Lebensmittelbranche
Eröffnet wurde der einstündige Programmpunkt mit einem Impulsvortrag und der Leitfrage „Digitalisierung in der gesamten Wertschöpfungskette – geht das?“ von Dr. Matthias Nachtmann von BASF Agricultural Solutions. Anschließend stellten die Innovationsprojekte KI-BioSense, InSeLDiP, smartCONSERVE, SPECK und VersiPack ihre Innovationen und Ergebnisse in Form von dreiminütigen Pitches vor. Dabei wurde das Thema Interoperabilität besonders in den Mittelpunkt gerückt. Die Bedeutung der Interoperabilität stand auch im Fokus der anschließenden Talkrunde im Fish-Bowl Format. Die Besonderheit dieses Formates ist der „freie Stuhl“, der es der Zuhörerschaft ermöglicht, mit einem Redebeitrag an der Diskussion teilzunehmen. Die beiden Moderatorinnen, Anita Beblek von der agrathaer GmbH und Prof. Katharina Riehn von der HAW Hamburg, führten die Mitwirkenden durch die aufschlussreiche und lebhafte Diskussion. Den Einstieg in die Runde gab Prof. Dr. Engel Arkenau, Unterabteilungsleiterin und Digitalisierungsbeauftragte im BMEL. Erörtert wurde unter anderem warum Interoperabilität im land- und ernährungswirtschaftlichen Kontext so wichtig ist und was sowohl technisch als auch politisch getan werden kann, um bestehende Herausforderungen zu lösen. Interessant war auch ein Blick auf die psychologischen Aspekte der Interoperabilität, die Prof. Britta Renner von der Universität Konstanz näher erläuterte. Weitere Teilnehmende waren Dr. Klemens van Betteray (CBS-System SE), Prof. Martin Leucker (Universität Lübeck), Prof. Birgit Vogel-Heuser (Techn. Universität München) und Frank Walser (Chief Transformation Officer).
Letztendlich waren sich alle Beteiligten einig, dass das große Potential der Digitalisierung nur ausgeschöpft werden kann, wenn es gelingt, die digitalen Prozesse in der Lebensmittelproduktion zu verzahnen und die Interoperabilität voranzutreiben.
DigiFood: Vernetzung und Wissenstransfer
Mit dem Projekt DigiFood soll der digitale Strukturwandel in der Lebensmittelwirtschaft durch Vernetzung und Wissenstransfer unterstützt werden. Ziel ist die Vernetzung von elf Forschungs- und Entwicklungsprojekten aus der „Richtlinie über die Förderung von Innovationen für die digitale Transformation in der Lebensmittelwirtschaft“. Die elf Projekte und die Vernetzungs- und Transfermaßnahme werden durch das Programm zur Innovationsförderung des BMEL mit insgesamt etwa 15,9 Mio. € gefördert und vom Projektträger der BLE fachlich begleitet. Durchgeführt wird das Vernetzungs- und Transferprojekt von einem Konsortium bestehend aus der agrathaer GmbH, der Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg e.V. sowie der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft.