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Projekt „ShrimpWiz“ gestartet – Künstliche Intelligenz für mehr Tierwohl in der Aquakultur Inno-Leuchtturm

Die Digitalisierung leistet auch in der landbasierten Garnelenzucht einen wertvollen Beitrag zur Steigerung des Tierwohls. ShrimpWiz hilft mit automatisierter Bilderkennung das Tierwohl von Garnelen zu erfassen und zu validieren.

© EurA AG

Das Angebot der Garnelen in deutschen Supermärkten stammt bisher fast ausschließlich aus großen teichbasierten Garnelenzuchtanlagen außerhalb der EU. Im Gegensatz zur Teichproduktion mit trübem Wasser, können in landbasierten Klarwasseranlagen mit Hilfe künstlicher Intelligenz, wie der automatischen Bilderkennung, gesunde von kranken oder gestressten Tieren unterschieden werden. Ein besseres Tierwohl und ein Nachweis über die artgerechte Haltung hilft dem Tier, macht die Vorteile einer regionalen landbasierten Garnelenzucht deutlich und unterstützt den Verbraucher bei der Kaufentscheidung.

Wie kann die KI in der modernen Aquakultur zu höherem Tierwohl führen?

In der landbasierten, modernen Aquakultur mit Klarwasseranlagen ist es für den Anlagenbetreiber bisher nur durch regelmäßiges Abfischen, Messen und Wiegen möglich, die Anzahl der Tiere im Bestand zu erfassen. Das ist wichtig, um daraus ein bedarfsgerechtes Fütterungsmanagement abzuleiten. Sowohl Unter- als auch Überfütterung können zu Stress, beeinträchtigter Wasserqualität und vermindertem Tierwohl führen. Bei der Bestandsaufnahme jedes Tier auf Stresssymptome zu untersuchen oder sogar kranke Tiere zu erkennen, ist praktisch unmöglich. Äußere Stressmerkmale sind mit bloßem Auge selbst unter optimalen Lichtbedingungen fast nicht zu erkennen. Die Kombination aus hochauflösender Bildqualität, modernster Kamera-Hardware, leistungsstarker Rechner sowie der neuesten Generation KI-basierter Bildverarbeitungsmodelle ermöglichen mittlerweile jedoch die Erkennung dieser optischen Stresssymptome - und zwar Echtzeit. Die Vorteile des Einsatzes dieser neuen Technologie konnte in Bezug auf das Tierwohl und die Nachhaltigkeit bereits im Vorgängerprojekt nachgewiesen werden. Mit einer Genauigkeit von über 90 % konnten sowohl Länge und Anzahl der Tiere bestimmt, als auch erstmalig visuelle Stressindikatoren erfasst werden. Im weiterführenden Projekt soll diese KI zur marktreife weiterentwickelt werden. 

Ziel ist eine marktreife Software zur Tierwohlerfassung in der landbasierten Garnelenzucht

In den kommenden zwei Jahren werden das Unternehmen Oceanloop GmbH Kiel und das Alfred- Wegener- Institut für Polar und Meeresforschung Bremerhaven in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen der KI-Entwicklung eine Vielzahl von Bilddaten generieren, um daraus eine marktreife Tierwohlsoftware für die landbasierte Garnelenzucht zu entwickeln.

Gefördert wird das Projekt „ShrimpWiz“ über die Deutsche Innovationspartnerschaft Agrar (DIP) im Innovationsprogramm des BMEL. Die Innovationsförderung im Projektträger der BLE betreut das Vorhaben.