
BiodivFassade beschäftigt sich mit der Entwicklung und Erforschung eines innovativen Grünfassadensystems zur Förderung der Biodiversität als Teil der urbanen grünen Infrastruktur. Das System unterstützt, im Gegensatz zu herkömmlichen Grünfassaden, durch eine heterogene Pflanzenzusammensetzung mit wechselndem und hohem Blühvorkommen. Hierdurch wird die Erhöhung des Strukturreichtums zur Schaffung von vertikalen, qualitativ hochwertigen Habitaten für ausgewählte Pflanzen- und Tierarten erreicht. Durch den gezielten Einsatz von Pflanzen und Habitatsystemen im vertikalen urbanen Raum wird eine Verbesserung der damit einhergehenden Ökosystemleistungen erzielt. Aus den Untersuchungen von Bestandsfassaden werden Schlüsselfaktoren zur Förderung der Biodiversität an Grünfassaden abgeleitet sowie ein Bewertungssystem zur Charakterisierung und Sichtbarmachung der urbanen Artenvielfalt für Grünfassaden erstellt. Als Synthese der Ergebnisse wird ein Konzept für die Entwicklung und langfristige Pflege biodiversitätsfördernder Grünfassaden entwickelt. Dieser innovative Projektansatz wurde nun von der DGNB gleich doppelt prämiert! Weitere Einblicke zum Gewinnerprojekt „Die Wilde Klimawand“ im Video.
Die ökosystematischen Dienstleistungen durch die gesteigerte Biodiversität messbar zu machen ist ein wichtiger Schritt zur stärkeren Umsetzung von urbanen Begrünungen und Teil des Forschungsprojektes SmartGreen. Die gezielte Begrünung von Stadtteilen kann das Wohlbefinden der Anwohnenden steigern, da es das Stadtklima und die Feinstaubbelastung positiv beeinflusst und somit Gesundheitsrisiken reduziert. Im Fokus des Projekts steht die Entwicklung eines mobilen Messsystems, welches aus kostengünstigen, frei programmierbaren, untereinander vernetzten und beliebig erweiterbaren Multisensoren besteht. Erfasst werden damit Parameter wie Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Feinstaubbelastung, aber auch die Konzentration von CO2, Sauerstoff und Stickoxiden und zwar sowohl für horizontale als auch vertikale Begrünungen. Diese messbaren Ökosystemleistungen dienen bei Bauträgern, Fördernden und der Bevölkerung wiederum der Akzeptanz zur Umsetzung in Neubauten und Restrukturierungsmaßnahmen. Erst kürzlich berichtete auch der WDR in seiner Sendung Lokalzeit Münster über die Hintergründe zu diesem Projekt (ab Min. 15:48).
Beide Vorhaben werden durch das BMEL im Rahmen der „Bekanntmachung über die Förderung von Innovationen im urbanen Gartenbau im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung“ gefördert. Eine erfolgversprechende Zusammenarbeit wurde durch die begleitende Vernetzungs- und Transfermaßnahem „Innovationsnetzwerk urbaner Gartenbau (INUGA)“ initiiert.