Viele der 13 über DigiTier begleiteten Verbundprojekte der Innovationsförderung des BMEL befinden sich in der finalen Phase ihres Forschungs- und Entwicklungsprojektes – ein Zeitpunkt, zu dem die optimale Verwertung der erzielten Projektergebnisse immer weiter in den Mittelpunkt rückt.
Der veranstaltete Online-Workshop am 11. April 2024 von DigiTier bot daher den Teilnehmenden aus Wirtschaft und Wissenschaft wertvolle Einblicke in den Schutz geistigen Eigentums, Strategien für Innovation und Wachstum durch Ausgründungen sowie effektive Vermarktungs- und Finanzierungsstrategien und eröffnete somit wichtige Wege der Projektverwertung.
Können IT-Lösungen patentrechtlich vermarktet werden?
Nils F. Schmid, Patentanwalt bei SKM-IP PartGmbB, erläuterte dazu, Software und Apps seien zwar nicht patentierbar, ihr technischer Charakter als computerimplementierte Erfindung kann jedoch durchaus patentiert werden. Dies gilt auch für Künstliche Intelligenz (KI), wenn sie konkret zur Lösung technischer Aufgaben eingesetzt wird. Die rechtzeitige Anmeldung von Patenten ist dabei von fundamentaler Bedeutung.
Des Weiteren wurde die Rolle von Ausgründungen und Spin-Offs als Treiber für Innovation und Wachstum diskutiert. Entscheidend für eine erfolgreiche Unternehmensgründung ist dabei eine klare Definition der Idee und Technologie, eine Identifikation der Nutzenversprechen und des Marktes, sowie ein solider Businessplan und die Identifizierung von Finanzierungsquellen.
Herausforderungen bei der Vermarktung von Innovationen
Bei der Vermarktung von Innovationen wurden verschiedene Herausforderungen diskutiert, darunter das richtige Timing, Produktschutz und die richtige Einschätzung des Wettbewerbs. Eine erfolgreiche Markteinführung erfordert ausreichende Ressourcen und eine durchdachte Produktpolitik, Vermarktungs-, Preis-. und Werbestrategie.
Dr. Lukas Oehm vom Fraunhofer Institut-IVV stellte das Konzept des Human Centered Development vor, welches eine menschenzentrierte Entwicklung von Assistenzsystemen betont. Eine solche Herangehensweise steigert die Akzeptanz von digitalen Innovationen und unterstützt die Nutzerinnen und Nutzer aktiv bei der Bedienung dieser Systeme.
Welche Fördermittel auf dem Weg der Marktreife?
Es gibt mehrere Fördertöpfe und Finanzierungsstrategien, die den Weg zur Marktreife unterstützen können: mit der Deutschen Innovationspartnerschaft Agrar (DIP) unterstützt das BMEL anwendungsnahe Projekte auf dem Weg zur Erreichung der Marktreife und damit gezielt den Eingang neuer oder verbesserter Produkte oder Verfahren in die Praxis. Das Programm WIPANO des BMWK fördert den Wissens- und Technologietransfer durch Patente und Normen. Auf EU-Ebene stehen über den EIC Accelerator Fördermittel für Startups und kleine Unternehmen mit hochrisikoreichen Innovationen und klaren Wachstumsambitionen zur Verfügung.
Workshop vermittelt Wissen und Lösungen für eine erfolgreiche Verwertung
Der DigiTier Workshop bot eine umfassende und praxisnahe Perspektive auf die verschiedenen Aspekte der Verwertung der Projektergebnisse. Von der rechtlichen Absicherung über die Unternehmensgründung bis zur Vermarktung und Finanzierung bis zur Marktreife wurden wichtige Themen behandelt, die für den Erfolg der Entwicklungen aus Innovationsprojekten entscheidend sind. Die Vielfalt der präsentierten Informationen und die Möglichkeit, individuelle Fragen zu klären, machten den Workshop zu einer wertvollen Ressource für Teilnehmende aus Wirtschaft und Wissenschaft.