
Hohe Anforderungen an modere Weizensorten
Weizen ist eine der drei wichtigsten Kulturpflanzen der Welternährung und die Basis zentraler Grundnahrungsmittel wie Brot, Gebäck, Pasta und Cerealien. Die Anforderungen an moderne Weizensorten sind entsprechend hoch: Sie müssen unter den zunehmend variableren Umweltbedingungen einerseits hohe und stabile Erträge erzielen, dabei möglichst mit reduziertem Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln auskommen und gleichzeitig exzellente Verarbeitungseigenschaften für standardisierte Back- und Teigwaren aufweisen – möglichst unter Einhaltung immer strenger werdender Grenzwerte für Rückstände natürlicher und chemischer Herkunft.
Im Projekt Betterwheat – welches mit rund 2,3 Mio. Euro gefördert wird – werden innovative Forschungsansätze kombiniert, um diese vielschichtigen Anforderungen an moderne Weizensorten besser zu analysieren und züchterisch gezielt umzusetzen. Zum Einsatz kommen modernste innovative Verfahren der Genomik, Proteomik, Spektrometrie und qualitätsbezogener Phänotypisierung. So wurde etwa der Einfluss von Züchtung und Anbauumwelt auf Qualitätseigenschaften untersucht, darunter Verarbeitungsmerkmale, wertgebende Inhaltsstoffe und Proteine, die für die menschliche Ernährung von Bedeutung sind.
Intensive Projektarbeiten in enger Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft
Über die Projektlaufzeit wurden mehr als 6.000 Merkmale an über 280 Weizensorten und 400 Zuchtlinien erfasst, um Sorteneigenschaften entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu analysieren. Die Untersuchungen erfolgten in enger Zusammenarbeit zwischen der Universität Hohenheim, der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie den Züchtungsunternehmen Deutsche Saatveredelung AG, KWS Lochow GmbH, Limagrain GmbH und W. von Borries-Eckendorf GmbH & Co. KG.
Die verschiedenen Versuche und die Kombination all dieser Merkmale ermöglicht eine detaillierte Bewertung des Sorteneinflusses auf eine gesunde und nachhaltige Ernährung mit Weizen, insbesondere unter sich ändernden Rahmenbedingungen. Ein weiterer Schwerpunkt im Projekt war, wie sich die Backqualität von Weizen mithilfe neuer Laboruntersuchungen künftig schneller und präziser vorhersagen lässt – ein zentrales Anliegen der verarbeitenden Lebensmittelwirtschaft. Die im Projekt gewonnen Erkenntnisse bilden eine entscheidende Grundlage für die Entwicklung leistungsfähiger und zugleich ressourcenschonender Weizensorten, mit Vorteilen für Landwirtschaft, Verarbeitungsindustrie und Verbraucherinnen und Verbraucher.
Eine Pressemitteilung der Universität Hohenheim zum Projekt wurde kürzlich veröffentlicht.