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Welttag der Meere – das Potenzial deutscher Küstengewässer für den Klima- und Ressourcenschutz fördern Aktionstag

Am 8. Juni jährt sich zum 17. Mal der UN-Welttag der Meere. Die Innovationsförderung unterstützt aktuell mit drei laufenden Projekten die nachhaltige Weiterentwicklung der Meeresaquakultur und der Fischerei an deutschen Küsten.

Zwei Fischkutter liegen im Hafen am Kai. © Matthias Boeckel auf Pixabay
© Matthias Boeckel auf Pixabay

Seegraspflanzen schützen Klima und Lebensräume 

Seegras kann CO2 binden und die Wasserqualität verbessern. Darüber hinaus spielen Seegraswiesen eine zentrale Rolle im Ökosystem Meer, da sie wichtige Lebensräume für viele Meereslebewesen bieten und unsere Küsten vor Erosion schützen. Seit November 2024 arbeiten die Verbundpartner ZosteraTec UG und A.H. Meyer Maschinenfabrik GmbH gemeinsam im Projekt TeSSa an der Entwicklung und Erprobung einer umweltgerechten, betriebswirtschaftlich rentablen Aquakultur-Technologie zur Gewinnung von Seegraspflanzen und -saatgut der Art Zostera marina zur Aufforstung von Seegraswiesen. 

Nachhaltige Muschelkultivierung auch an deutschen Küsten

Welche Voraussetzungen muss der in Neuseeland bereits eingesetzte Shellfish-Tower erfüllen, um eine erfolgreiche Offshore-Muschelaufzucht in Deutschland zu realisieren? Dieser Frage gehen seit Januar 2025 die Blue C GmbH, die Technische Universität Braunschweig, das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung sowie die Fibretech Composites GmbH gemeinsam im Verbundprojekt MUSCHEL nach.

Auf Grundlage des Shellfish-Towers soll ein an die speziellen Anforderungen der deutschen Küsten angepasstes und optimiertes Aquakultursystem entstehen, das eine nachhaltige Muschelkulturwirtschaft in deutschen Gewässern ermöglicht.

Mit biologisch abbaubarem Saatleinen Plastikmüll reduzieren

Durch die übliche Verwendung von Kunststoffleinen in der Aquakultur entsteht Plastikmüll, da diese nicht für die Wiederverwendung geeignet sind. Ein zusätzlicher Arbeitsaufwand und Kostenfaktor in der Aquakultur. Die Verbundpartner Kieler Meeresfarm GmbH & Co. KG und das Sächsische Textilforschungsinstitut e.V. entwickeln in dem im Februar 2025 gestarteten Verbundprojekt baSal daher eine innovative Alternative – biologisch abbaubares Saatleinen für die (Makro-)Algenzucht. Darüber hinaus wird eine angepasste Aufzuchttechnologie in offener mariner, küstennaher Aquakultur erarbeitet.

Hintergrund

Die Meere sind laut Bundesamt für Naturschutz die größten Ökosysteme der Erde und Lebensräume für unzählige Tier- und Pflanzenarten. Neben ihren überlebenswichtigen Funktionen, unter anderem für die marine Biodiversität, sind Meeresökosysteme die größten natürlichen Speicher für Kohlendioxid. Aufgrund der intensiven Nutzung stehen auch die deutschen Küsten der Nord- und Ostsee im Fokus des Meeresnaturschutzes, um eine ökosystemverträgliche Nutzung der Meere zu fördern.

Da sich die Fischerei und der Umweltschutz gegenseitig beeinflussen, setzt sich das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) für die nachhaltige Entwicklung der Fischereiwirtschaft sowie einen wirksamen Schutz von Arten und Lebensräumen in den Meereschutzgebieten der Nord- und Ostsee ein.

Die Förderung der drei Forschungs- und Entwicklungsprojekte erfolgt über das Innovationsprogramm des BMLEH und die Finanzierung aus Mitteln des Windenergie-auf-See-Gesetzes (WindSeeG). Die im WindSeeG finanziell unterlegte Fischereikomponente dient der zukunftsorientierten und nachhaltigen Weiterentwicklung der Fischerei und damit der gesteigerten Akzeptanz des Windkraftausbaus.