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Weltbienentag 2025: Die kleinen Helden der Natur! Aktionstag

Bienen und andere Bestäuberinsekten spielen eine wichtige Rolle für unsere Ökosysteme und die Ernährungssicherheit. Mit Projekten in der Innovationsförderung unterstützen wir den Schutz und nachhaltige Maßnahmen für ihren Erhalt.

Bienen an Blüte © Pixabay
© Pixabay

Die Vorbeugung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten bei Honigbienen hat eine hohe ökologische und ökonomische Bedeutung. Mit dem Ziel die Bienengesundheit zu verbessern, haben sich in den letzten drei Jahren u. a. die geförderten Projekte DEAD und Breedwatch befasst.

Diagnosetool zur Bekämpfung der Faulbrut

Bei der amerikanischen und europäischen Faulbrut handelt es sind um bakterielle Bienenbrutkrankheiten, welche hohe wirtschaftliche Verluste verursachen können. Eine schnelle Identifikation der Krankheit schafft die Voraussetzung, um durch rasche Gegenmaßnahmen einer weiteren Verbreitung dieser Brutkrankheiten entgegenzuwirken. Die Bereitstellung eines schnellen und zuverlässigen diagnostischen Verfahrens, das direkt im Feld angewendet werden kann, ist daher von großer Bedeutung. Um dies zu erreichen, wurde im Projekt DEAD durch die beteiligten Verbundpartner, das Friedrich-Loeffler-Institut und die Senova Gesellschaft für Biowissenschaft und Technik mbH, ein Antikörper-basierter Schnelltest für die Detektion beider Brutkrankheiten mit integrierter Genotyp-Differenzierung für den Erreger der amerikanischen Faulbrut entwickelt.

Seit Oktober 2024 wird der im DEAD-Vorhaben erfolgreich entwickelte Test nun in dem DIP-Projekt SeaBee zur Marktreife weiterentwickelt und optimiert, wobei als neuer Verbundpartner Phaenosynt GmbH dazugekommen ist. Durch die Verwendung von in Kieselalgen hergestellten Antikörpern wird ein kosteneffizienter und tierfreundlicher Test hergestellt, validiert und die Voraussetzungen für die Markteinführung geschaffen. Für eine in der Praxis einfache und unkomplizierte Anwendung erfolgt zudem die Entwicklung eines Testkits, das erstmalig sowohl die amerikanische als auch die europäische Faulbrut erkennen kann.

Varroabekämpfung durch Zuchtfortschritt

Ein weiterer Ansatzpunkt besteht darin, Prävention durch Zucht auf Selektionsmerkmale zu erzielen, wie z. B. varroasensitives Hygieneverhalten (VSH) und geringe Varroa-Reproduktion (SMR). Dieser Ansatz hat entscheidende ökonomische Bedeutung und somit Hebelwirkung zur nachhaltigen Entlastung der gesamten Imkerbranche. Für eine erfolgreiche Zuchtarbeit und die darin beinhaltende Zuchtwertschätzung bei Honigbienen ist jedoch solides Fachwissen und zeitintensiver Einsatz des Züchters notwendig. Dies beinhaltet notwendige regelmäßige und intensive Kontrolle zur Begutachtung des Zustands des jeweiligen Zuchtvolkes, was sich aber wiederum nachteilig auf die Gesundheit des Volkes auswirken kann. Der Einsatz von Sensorik zur Unterstützung der Zuchtauslese bietet hier ein erhebliches Potenzial gegenüber dem herkömmlichen Zuchtmanagement, den Zuchtfortschritt zu beschleunigen und zu verbessern.

Das Projekt Breedwatch zielte darauf ab, die Zuchtauslese bei Honigbienen durch den Einsatz innovativer Sensorik und KI-gestützter Datenanalyse zu optimieren. Hauptziele waren die Verbesserung der Bienengesundheit, die Steigerung der Produktivität und die Beschleunigung des Zuchtfortschritts. Es wurden an 72 Zuchtvölker an drei Standorten mit speziell entwickelten HIVE-Monitoring-Einheiten durch die Universität Kassel kontinuierlich verschiedene Parameter wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Gewicht und akustische Daten erfasst. Die gesammelten Sensordaten wurden mit den vom Imker Ivan Curic (Meisterhonig GbR) erfassten Zuchtmerkmalen korreliert. Dadurch sollten objektive Indikatoren für wichtige Eigenschaften wie Varroa-Resistenz, Schwarmneigung und Winterfestigkeit identifiziert werden. Vielversprechende Zusammenhänge zwischen Sensordaten und Zuchtmerkmalen konnten insbesondere für die Frühtrachtbewertung und den Varroabefall festgestellt werden. Die Ergebnisse deuten auf das Potenzial für eine frühzeitige Prognose wichtiger Zuchtparameter hin. In Zusammenarbeit mit dem Start-up HIVESOUND soll zukünftig eine weitere Verbesserung und Validierung der Modelle erarbeitet werden, um somit eine breitere Anwendbarkeit in der Praxis zu etablieren.

Hintergrund

Laut Umweltbundesamt ist die Honigbiene aufgrund ihrer Bestäubungsleistung nach Rindern und Schweinen das drittwichtigste Nutztier in Deutschland. Sie spielen eine zentrale Rolle in unserem Ökosystem und sind unverzichtbar für die Bestäubung vieler Pflanzenarten, einschließlich zahlreicher Nutzpflanzen. Durch ihre Arbeit sichern sie die Vielfalt der Pflanzenwelt und tragen maßgeblich zur Produktion von Lebensmitteln bei. Leider sind Bienen durch verschiedene Faktoren wie den Verlust ihres Lebensraums, Krankheiten und den Klimawandel weltweit bedroht. Diese Bedrohungen führen zu einem Rückgang der Bienenpopulationen, mit erhebliche Folgen für die Bestäubung und die Biodiversität.