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Internationaler Weltbodentag Aktionstag

Die Internationale Bodenkundliche Union hat den 5. Dezember zum Weltbodentag erklärt. Im BMEL-Innovationsprogramm werden Projekte gefördert, die Strategien und Maßnahmen zur Förderung von Bodenschutz und -gesundheit entwickeln.

Feldaufgang von Winterweizen etabliert als Mulchsaat (links) und Direktsaat (rechts).
© Th Köln-IBL

Mit dem im August 2002 in Bangkok auf dem Weltkongress der Internationalen Bodenkundlichen Union (IUSS) ins Leben gerufenen Aktionstag soll auf die Bedeutung des Bodens für Mensch und Umwelt hingewiesen und für den Schutz des Bodens geworben werden. Denn Boden ist wichtige Grundlage der Landwirtschaft – allerdings ist er vielfältigen Belastungen ausgesetzt. Darum unterstützt die Innovationsförderung zahlreiche Vorhaben, die den Schutz der Böden zum Ziel haben. Einige Beispiele:

Weniger Plastikeinträge in den Boden

Allein im deutschen Erdbeeranbau werden jährlich ca. 900 Tonnen Mulchfolie erneuert. Eine rückstandslose Entfernung der Folie vom Feld ist derzeit nicht möglich, auch wenn es inzwischen UV-stabilere und weniger poröse Folien auf dem Markt gibt. Geht man davon aus, dass etwa 5 % Folienreste auf dem Feld verbleiben, wären das immer noch 45 Tonnen an Kunststoffeintrag in den Boden – jährlich! Im Projekt „Folienroder“ (Förderung im Rahmen der DIP-Agrar, Projektnehmer 4 Disc GmbH) wird ein verbessertes Gerät zur Folienaufnahme in Kombination mit einer neuartigen Mulchfolie entwickelt, um eine rückstandslose Entfernung von Agrarfolien im Sonderkulturanbau zu ermöglichen. Hierzu wird zum einen eine modifizierte, teils abbaubare Folie entwickelt und zum anderen ein Gerät zum verbesserten Entfernen und Aufwickeln der Mulchfolie. Der Verbleib von Folienresten im Boden wird verringert und damit auch Rückstände und entstehendes Mikroplastik.

Bodenverdichtung vermeiden

Schlagkräftige Landtechnik ermöglicht effiziente Bewirtschaftung von Äckern und Wiesen. Damit die teilweise hohen Gewichte großer Maschinen den Boden nicht gefährden, wird im Vorhaben „VariQtire“ (Förderung im Rahmen der DIP-Agrar, Projektnehmer IWN GmbH & Co. KG) das System der Reifendruckregelanlage weiterentwickelt. Durch möglichst geringen Druck vergrößert sich die Aufstandsfläche der Reifen, so dass sich das Gewicht besser verteilt und die Belastung des Bodens deutlich reduziert wird. Durch weniger Schlupf und geringere Einsinktiefe verbessert sich die Zugleistung um bis zu 15 %, während der Kraftstoffverbrauch um über 10 % sinkt. Bei Straßenfahrt werden die Reifen mit höherem Druck beaufschlagt, um Rollwiderstand, Verschleiß und Kraftstoffbedarf zu vermindern. Bisherige Systeme haben häufig Nachteile in der landwirtschaftlichen Praxis, etwa hohe Kosten oder nachträglich montierte außenliegende Leitungen. Ziel des Projekts ist es daher, eine kostengünstige, zuverlässige Anlage zu entwickeln, die ohne außenliegende Leitungen auskommt und sowohl bei Neu- als auch bei Bestandsmaschinen eingebaut werden kann.

Mechanische Unkrautbekämpfung in Lebendmulchsystemen

Ein neues Konzept mit regenerativem, herbizidfreiem und bodenschonendem No Till -Ackerbau wird im Projekt „DiNoHerb“ (Förderung im Rahmen der Bekanntmachung „Klimaanpassung“, Projektnehmer LEMKEN GmbH & Co. KG, Technische Hochschule Köln, Deutsche Saatveredelung AG, unterstützt u.a. von der Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG) entwickelt. Die technische Innovation besteht in einem Gerätesystem, das verschiedene Werkzeugarten und -prinzipien zum Zweck der effizienten und effektiven mechanischen Beseitigung bzw. Unterdrückung von Konkurrenzfrüchten ohne Bodeneingriff und ohne Herbizideinsatz kombiniert. Ergänzende pflanzenbauliche Neuerungen umfassen die Entwicklung von auf die Gerätetechnik abgestimmter Zwischenfrucht- sowie Unter- und Beisaatmischungen inklusive Managementkonzept. Das Vorhaben trägt zu einer nachhaltigen und umweltgerechten Agrarwirtschaft, zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung bei und birgt Potentiale, Bodenerosion zu vermeiden, Emissionen zu mindern und Kohlenstoffsenken zu erzeugen. 

Aktueller Förderaufruf:
Erhalt und Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit für einen nachhaltigen Pflanzenbau

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) als Projektträger die Bekanntmachung über „Pflanzenschutzverfahren in Anbausystemen mit konservierender und erosionsmindernder Bodenbearbeitung“ veröffentlicht. Hier werden innovative Ideen für einen nachhaltigen Pflanzenschutz in pfluglosen Anbausystemen gesucht. Projektskizzen können noch bis zum 3. Februar 2025 beim Projektträger BLE eingereicht werden. 

Weitere Informationen zur Bekanntmachung und Skizzeneinreichung finden Sie hier auf unserer Homepage unter www.innovationsfoerderung-bmel.de/bekanntmachungen.