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30 Jahre BLE: Erfolgreiche Innovationsprojekte werden auf Jubiläumshomepage präsentiert Inno-Leuchtturm

Von der Geschlechtsbestimmung im Hühnerei über Drohnen zum Schutz von Wildtieren bis hin zu Agri-PV im Obstbau – auf www.vielfalt.ble.de stellt die BLE zu ihrem 30-jährigen Bestehen Innovationsprojekte mit praxisnahen Lösungen vor

Am 1. Januar 1995 fusionierten die Bundesanstalt für Landwirtschaftliche Marktordnung (BALM) und das Bundesamt für Ernährung und Forstwirtschaft (BEF) zur Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung – kurz BLE. In diesem Jahr feiert die BLE ihr 30-jähriges Jubiläum. Auf www.vielfalt.ble.de gibt es einen Rückblick auf wichtige Meilensteine und Erfolge der vergangenen Jahre.

Die Landwirtschaft steht heute vor großen Herausforderungen: Tierwohl, Klimaschutz und nachhaltige Produktion müssen in Zeiten des Klimawandels so miteinander vereint werden, dass weiterhin eine wirtschaftliche und bedarfsdeckende Produktion von Lebensmitteln ermöglicht wird. Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) fördert daher über das Innovationsprogramm gezielt Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die zukunftsfähige Lösungen für Landwirtschaft und Ernährung bieten. Drei erfolgreiche Projekte, die mit ihren Entwicklungen bereits den Sprung auf den Markt geschafft haben, verdeutlichen den Erfolg.

Drohnen retten Rehkitze vor dem Mähtod

Ein vom BMLEH gefördertes Projekt entwickelte Drohnensysteme mit Wärmebildkameras, die Wildtiere während der Ernte schützen. Die „fliegenden Wildretter“ scannen Wiesen und Felder vor der Mahd und entdecken so rechtzeitig Rehkitze. Diese Technologie, die inzwischen in ganz Deutschland bei Jägern, Verbänden und Dienstleistern zum Standard gehört, wurde von Claas KGaA mbH und thermal DRONES GmbH vorangetrieben.

Dank Künstlicher Intelligenz unterscheidet das System auch bei warmem Wetter zuverlässig zwischen Tieren und anderen Wärmequellen. Fundorte können einfach über Apps und Farmmanagementsysteme gemeldet werden, um gezielte Schutzmaßnahmen zu ermöglichen.

Alternative zum Töten männlicher Küken

Seit dem 1. Januar 2022 ist das Töten männlicher Eintagsküken in Deutschland gesetzlich verboten. Bis dahin wurden jährlich rund 40 Millionen männliche Küken aus Legehennenlinien unmittelbar nach dem Schlupf getötet, da sie wirtschaftlich kaum genutzt werden konnten. Die Universität Leipzig entwickelte gemeinsam mit der SELEGGT GmbH praxistaugliche Verfahren zur Geschlechtsbestimmung direkt im Ei – noch bevor der Embryo Schmerz empfinden kann.

Zwei unterschiedliche Methoden wurden erprobt: Die endokrinologische Methode analysiert embryonalen Harn auf ein geschlechtsspezifisches Hormon und ermöglicht ab Bruttag 9 eine 100-prozentige Bestimmung (In-Ovo VI). Die spektroskopische Methode erfasst kontaktlos Unterschiede in den Geschlechtschromosomen und verspricht niedrige Betriebskosten (In-Ovo IV).

Durch die Kooperation mit dem Wirtschaftspartner SELEGGT GmbH wurde die endokrinologische Methode marktreif. Seit 2018 sind Konsumeier im Handel erhältlich, die dieses Verfahren durchlaufen haben. Damit wird das Töten männlicher Küken überflüssig – ein wichtiger Schritt für mehr Tierschutz und ethische Verantwortung.

Agriphotovoltaik im Obstbau – Zukunft mit doppeltem Nutzen

Das Verbundprojekt „Agrophotovoltaik als Resilienzkonzept zur Anpassung an den Klimawandel im Obstbau“ des Fraunhofer ISE erforscht die Kombination von Obstbau und Stromerzeugung durch Solarmodule über Apfelbäumen. Ziel ist es, ein Anbausystem zu entwickeln, das gleichzeitig Strom erzeugt und hohe Erträge liefert. Die erste Versuchsanlage dieser Art in Deutschland wurde 2021 auf dem Bio-Obsthof Nachtwey in Grafschaft-Gelsdorf in Betrieb genommen und wird seitdem wissenschaftlich begleitet.

Ein großer Vorteil von Agri-PV-Anlagen liegt darin, dass keine landwirtschaftliche Fläche für die Erzeugung erneuerbarer Energien verloren geht. Darüber hinaus können die Solarmodule die Kulturen vor Sonnenbrand, Hitze oder Hagel schützen und reduzieren die Verdunstung. Der erzeugte Strom kann vom Landwirt selbst genutzt oder eingespeist werden und stellt somit eine zusätzliche Einkommensquelle dar. Wird der Strom eingespeist, können auch Agri-PV-Anlagen unter bestimmten Voraussetzungen eine Förderung durch das EEG erhalten. 

Förderung ermöglicht innovative Lösungen

Diese vorgestellten Beispiele zeigen, wie die Förderung durch das Innovationsprogramm des BMLEH Innovationen in der Landwirtschaft vorantreibt, Nachhaltigkeit und Tierwohl verbessert und gleichzeitig wirtschaftlich tragfähige Produkte hervorbringt. Praxisnahe Forschung ermöglicht nachhaltige Lösungen, die bereits heute den Alltag von Landwirten, Produzenten und Verbrauchern verbessern.

Weitere Informationen zu den vielfältigen Forschungsprojekten, den Aufgaben der BLE sowie weiteren erfolgreiche Innovationen finden Sie hier auf der Homepage der Innovationsförderung oder auf der Jubiläumshomepage der BLE www.vielfalt.ble.de.